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Bodenbelag Linoleum

Der Engländer Walton entwickelte 1860 einen künstlichen Bodenbelag, der viel schmutzabstoßender und abriebfester war als der bis dahin bekannte Bretter-Boden oder das Parkett und gab seiner Erfindung den Namen Linoleum. Er walzte eine dem Kautschuk ähnliche Masse aus einem Oxidationsprodukt des Leinöls, die er mit Holz- und Korkmehl, gemahlenem Kalkstein und Harzen vermischte, auf ein Jutegewebe auf, das die aufgetragene Schicht festigte. Heute werden der Masse zusätzlich Pigmente zur Färbung zugefügt.

Linoleum war bis zu den 50er Jahren ein beliebter Bodenbelag, der zunehmend durch preiswertere Kunststoffbeläge (PVC) ersetzt wurde. Im Jahr 2008 gab es weltweit noch vier Fabriken, die ihren Sitz in Europa hatten oder noch haben. Linoleum besteht zu 32% aus Leinöl, 40% organischen Füllstoffen, 20% anorganischen Füllstoffen und 8% Naturharzen.


Die Vorteile von Linoleum

Linoleum ist ein Naturprodukt, das umweltfreundlich und kompostierbar ist. In ökologisch produziertem Linoleum wird das Holzmehl aus kontrolliert bewirtschafteten Wäldern genommen, anstatt aus tropischen Hölzern. Sämtliche Inhaltsstoffe müssen biologisch abbaubar sein. Ein guter Linoleumboden hält bis zu 40 Jahren.

Während der Fußboden von früher eher spröde, hart und ungemütlich wirkte, ist das Linoleum von heute elastisch, bietet ein angenehmes Trittgefühl und ist dennoch sehr strapazierfähig. Durch eine besondere Schutzschicht, Polyurethan, Extreme Finish oder Top Shield, wird der Fussboden versiegelt und muss nicht mehr regelmäßig – wie früher – eingewachst und gebohnert werden, was mühselig war, aber gut duftete.

Die Haltbarkeit der Farben hat sich ebenso positiv verändert. Je nach Lichteinfall kam es in früheren Jahren zu Farb- und Helligkeitsverschiebungen auf dem Fußboden. Blaue und graue Töne wurden im Laufe der Zeit grünlich. Heute ist ein Linoleum Boden unempfindlich gegen Licht und Sonnenbestrahlung geworden, und ist in sehr dekorativen Farben und Mustern mit vielfätigem Design im Handel.

Die Eigenschaften von Linoleum als Bodenbelag entsprechen internationalen Normen. Für Europa gilt EN 548, in der definiert wird, dass Linoleum aus Leinöl oder Pflanzenöl, Harzen und 30% Füllmittel wie Kork- oder Holzmehl bestehen muss.

Linoleum wird als normal bis schwer entflammbar eingestuft. Die EN 1399 fordert die Beständigkeit gegenüber brennenden Zigaretten, die beim Abbrennen nur minimale Verfärbungen hinterlassen dürfen.

Der Linoleum Bodenbelag ist unempfindlich gegen Säuren, Lösungsmitteln, Benzin, Öl oder Ethanol, kann aber Seife und Ammoniak, mit ihrem pH-Wert über 9, nicht vertragen.

Linoleum ist antistatisch, schimmelfeindlich, hemmt das Bakterien-Wachstum und ist wegen seiner hygienischen Eigenschaften der richtige Bodenbelag für Räume mit hohen Hygieneanforderungen, wie zum Beispiel in Kinderzimmern, Praxisräumen oder Krankenhäusern.

Ist der Linoleum Fußboden nicht besonders schmutzig, reichen zur Reinigung ein Besen oder der Staubsauger. Zum normalen Putzen wird feucht, aber nicht zu nass, aufgewischt. Anschließendes Polieren ist nicht notwendig.


Das Verlegen von Linoleum

Linoleum verträgt keine Nässe und ist für Räume wie Badezimmer nicht geeignet. Der Linoleum Bodenbelag wird als Meterware hergestellt und sollte von einem Fachmann verlegt werden. Zum Verarbeiten der Bodenbeläge wird Klebstoff und Spachtelmasse sowie Werkzeug benötigt.

Linoleum wird in Verbindung mit Wasser weich. Es nimmt die Feuchtigkeit des Dispersionsklebers, der bis zu 30% aus Wasser besteht, auf. So kann es einige Wochen dauern, bis das Linoleum getrocknet und belastbar ist. In dieser Zeit ist es nicht ratsam, Möbel auf den Linoleum Boden zu stellen.

Um eine fugenlose und saubere Verlegung der Bodenbeläge möglich zu machen, gibt es unterschiedliche Wandanschlusssysteme aus Linoleum. Die Nähte werden mit einem transparenten oder farbigen Linoleumschmelzdraht und einem Handschweißgerät verdichtet, sonst würde der Boden wellig werden und sich verziehen.

Linoleum wird von Unternehmen nicht nur von der Rolle angeboten, sondern auch als Fliesen oder Dielen. Ähnlich wie Fertig-Parkett mit Klick-System wird hier eine Linoleum-Schicht auf einer Holzfaserträgerplatte befestigt. Die einzelnen Elemente werden zusammen gesteckt und schwimmend verlegt. Zur Trittschalldämmung dient eine Korkplatte.

Diese Art der Verlegung kann sich auch der ungeübte Heimwerker ohne Probleme zutrauen und seiner Fantasie beim Gestalten des Fußbodens freien Lauf lassen. Die in Farbe und Dekor unterschiedlichen Elemente mit einfallsreichen Design Mustern lassen sich individuell kombinieren und geben so dem Zimmer eine persönliche Note.


Linoleum Trittschalldämmung

Zur Schallisolierung kann unter das Linoleum Kork verlegt werden. Durch zwei Kleber, die in den Fußbodenbelag diffundieren, entsteht eine doppelte Feuchtigkeitsbelastung und der Trocknungsprozess verlängert sich. Der Trittschall kann auch durch besondere Zusatzstoffe im Linoleum Bodenbelag oder schwimmenden Estrich reduziert werden.
Linoleum kann ohne Probleme auf einer Fussbodenheizung verlegt werden.


Spezielle Eigenschaften von Linoleum

In Zimmern mit elektronischen Geräten, Computern, fernmeldetechnischen Anlagen, Räumen mit hoher Explosionsgefahr muss ein Bodenbelag verlegt sein, der leitfähig, also geerdet ist und sich nicht elektrostatisch auflädt. Der Fußboden wird auf einem Ableitsystem mit Kupferbändern montiert und geerdet, um eine Zündung durch elektrostatische Aufladung und damit einen Brand zu vermeiden.


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