Ziegel und Klinker trotz uralter Herkunft noch modern?
Der Baustoff Ziegel in Form von Mauersteinen für Massivhäuser, bestehend aus gebranntem Ton oder Lehm, kann auf eine sehr traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken, die bis in die Jahre 3000 vor Christus zurück reicht.
Ziegelsteine als Baustoff sind nach wie vor aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften (Wärmedämmung) in Deutschland äußerst beliebt. Sie stehen mit großem Vorsprung vor allen anderen Baustoffen weiterhin an erster Stelle für den massiven Hausbau.
Herstellung von Ziegel
Grundlage für die Herstellung des Rohstoffes Ziegel ist Ton als Verwitterungsprodukt von Gesteinen (zum Beispiel Granit), ein sehr gut formbarer Feuchtigkeitsregulator, welcher bei etwa 1000 Grad als wasserbeständiger, zuvor möglichst komplett durchgetrocknete Ziegel Rohling ein bis drei Tage lang in sogenannten Tunnelöfen gebrannt wird.
Lehm als gemagerter Ton bezeichnet kommt durch eine Beimischung von bis zu 80 Prozent Sand zum reinen Ton zustande und garantiert, dass während des Brennvorgangs kein Reißen oder Schwinden des gefertigten Ziegels erfolgen kann. Beim Brennen ensteht auf diese Weise eine beständige keramische, kapillare Struktur. Mit Hilfe porosierender Zusätze zur Rohmasse entsteht die höchst wärmedämmende Charakteristik von Ziegeln.
So gelingt es dem verrottungsresistenten Massiv-Baustoff, Raumfeuchtigkeit zu speichern und an die Außenluft schnell wieder abzugeben. Während der kalten Jahreszeit wird ein Auskühlen des Mauerwerks verhindert. In den Sommermonaten wiederum fungieren Ziegel Wände nahezu wie eine Klimaanlage.
Wenn eine Rohdichte von weniger als 1 Kilogramm pro Kubikdezimeter für unterschiedliche Zwecke erwünscht ist, werden der Rohmasse Sägemehl oder Polystyrol als brennbare Stoffe beigemischt, die während des Brennvorgangs ausgasen oder verbrennen und auf diese Weise feine Luftporen im Endprodukt erzeugen (Porenbeton Ziegel).
Bei einer höheren Temperatur als 1100 schmilzt der Ton, was der Herstellung von Klinker zugute kommt. Dies ist der einzige kleine Unterschied zwischen den Begriffen Klinker und Ziegel.
Klinker sind fest, höchst haltbar und frostresistent und werden daher als Vormauerschale von Gebäuden eingesetzt. Die hohe Druckfestigkeit, die ausgesprochen hohe Winddichtigkeit und der exzellente Wärmeschutz sprechen für den vielfältigen Einsatz von Ziegeln und Klinkern, die aufgrund der bemerkenswerten Feuchtigkeitsregulierung für die Erzeugung eines angenehmen Raumklimas bekannt sind. Eine zusätzliche Dämmung ist unnötig. Sie finden Verwendung als Dachziegel, Außenmauerziegel und Klinker. Selbst beim Bau von Kanalschächten leisten die schweren Bauteile sehr gute Dienste.
Info: Unterschiedliche Ziegel Typen und Eigenschaften
Die Ziegel Typen werden unterschieden zwischen Vollziegeln von Hoch- und Langlochziegeln (Porotonsteinen), verschiedener Vormauer-Vollziegel und diversen Klinker-Arten. Nicht nur für den Innenbereich und die äußere Hausfassade im Grundsätzlichen finden diese Produkte Verwendung, sondern auch als perfektes Material für die Dach-Eindeckung.
Besonders als Hochloch- oder Leichthochlochziegel ist dieser traditionelle Mauerstein optimal für den Hausbau geeignet. Die weichgebrannten Ziegel werden für das Hausinnere verwendet, da sie zwar in Sachen Festigkeit überzeugen, allerdings nicht witterungsbeständig sind. Sollten sie auch für den Außenbereich zum Einsatz kommen, dann nur im verputzten Zustand.
Die Form der Klinker und Porensteine, welche durch die Herstellung unter höheren Temperaturen einen entsprechend höheren Härtegrad aufweisen, werden als hartgebrannte Ziegel bezeichnet und halten äußeren Witterungseinflüssen mit Bravour stand.
Ziegelsteine haben den Vorteil, durch die Möglichkeit einer Glasur farblich zu variieren. In diesem Fall profitiert vor allem die Verwendung im Dach-Bereich, wo von der farblichen Vielfalt gern Gebrauch gemacht wird.
Leider weisen Ziegel und Klinker eine eher schlechte Schallschutz-Wirkung auf. Lochziegel sind für Trennwände aufgrund der geringen Rohdichte absolut ungeeignet. Werden ihre Hohlkammern spezieller Lochziegel-Formen jedoch mit Beton abgeschlossen, lassen sich auch bezüglich Schallschutz annehmbare Ergebnisse erreichen.
Einschalige, beidseitig verputzte Leichtziegel-Außenwände ab einer Stärke von 30 Zentimetern können unter dieser Prämisse die Einhaltung der DIN-Norm zum Außenlärmschutz gewährleisten. Die Brandsicherheit von verputzten Ziegel und Klinker ist ab 11,5 Zentimeter Stärke im Normbereich der Feuerwiderstandsklasse F90.
Weiterführende Info über Baustoffe (Holz, Planziegel, Fliesen, Pflasterklinker etc.) finden Sie als Service online im anderen Artikel.