Kräuterschnecke - Aparter Aroma-Potpourri im eigenen Garten
Kräuter unterschiedlichster Standortbedürfnisse wachsen auf kleiner, aber ausreichend großzügiger Fläche einer Kräuterschnecke: Heimische Minze gedeiht perfekt auf sattem, feuchtem Boden, während der mediterrane Lavendel auf nährstoffärmerem Grund am besten gerät. Allen gemeinsam: Kräuter schätzen vollsonnige Plätze.
Kräuterschnecke bauen Schritt für Schritt
Für ein Dutzend Pflanzen einer um 80 Zentimeter hohen Kräuterschnecke sollten Sie von einem Durchmesser von wenigstens drei Metern ausgehen. Sorgen Sie für ein Öffnen der Kräuterschnecke nach Süden. Einen entsprechenden Grundriss in Form eines Schneckenhauses stecken Sie mit kleinen Holzpflöcken und straff gespannter Schnur ab oder streuen ihn mit Asche oder feinem Sand vor.
Nun heben Sie die Erde in Spatentiefe, dann den Bereich für die Teichfläche etwa 40 Zentimeter tief aus und füllen die Kräuterschnecke mit einer groben Kiesschicht. Kies bildet das Mauer Fundament und verhindert als natürliche Drainage ungünstige Staunässe.
Jetzt können Sie eine erste Natursteinreihe (aus wenigstens faustgroßen Elementen) in zweifach gewundener Spiralform legen. Hier leistet auch Klinker gute Dienste. Mörtel? Bei einer Kräuterschnecke nicht erforderlich. Was den Gartenfreund optisch stört, wird von Käfern und anderen Tieren als attraktiver Rückzugsort angenommen; ansonsten lassen sich die Mauerfugen auch gut mit Thymian oder anderen Kräuterarten füllen.
Nun füllen Sie groben Schotter bzw. Bauschutt in einer Schicht von etwa 50 Zentimetern Dicke ein. Anschließend muss die Kräuterschnecke aus Stein und einer den Pflanzenbedürfnissen entsprechenden Mischung aus Erde, Kompost und Sand schichtweise bis zur inneren Endhöhe von 80 Zentimetern aufgebaut werden.
Feuchtigkeitszonen der Kräuterschnecke
Bieten Sie Ihren ein- wie mehrjährigen Kräutern am besten vier unterschiedliche Feuchtigkeitszonen in der Kräuterschnecke an. Die trockenste, nährstoffärmste Zone befindet sich ganz oben und besteht etwa zur Hälfte aus Sand und bei sattem Lehmboden aus wohldosierten Beimengungen von Kalksplitt. Hier finden Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Salbei oder Currykraut ihren Idealplatz.
In den unteren, nährstoffreicheren Schichten der Kräuterschnecke verwenden Sie neben der Gartenerde auch Humus und Kompost. Zitronenmelisse, Petersilie oder auch Borretsch fühlen sich dort besonders wohl. Noch feuchter lieben es Schnittlauch, Dill und Liebstöckel.
Das Teichufer bildet die feuchteste Zone: Hier wartet eine Mischung aus Erde und Kompost auf die passenden Pflanzen wie Kalmus oder Pfefferminz, während die Brunnenkresse sich schwimmend ins Teichwasser vorstreckt.
Miniteich für die Kräuterschnecke anlegen
Abschließend legen Sie den Miniteich am Fuß der Kräuterschnecke an, indem Sie die Grube mit einer mehrere Zentimeter starken, die Folie schützenden Sandschicht befüllen, Teichfolie auslegen, eine zweite Sandschicht auflegen und den Rand der Folie dezent unter großen Natursteinen verstecken. Zusätzliche Steine im Miniteich selbst schaffen unterschiedliche Wassertiefen sowie attraktive Verweilplätze für Vögel oder Frösche. Alternativ zur Folienlösung können Sie natürlich auch einen Fertigteich einsetzen.
Pflanztipps für die Kräuterschnecke
Jetzt wird gepflanzt und gesät. Oder? Lassen Sie der Erde etwas Zeit, sich zu setzen. Nach einem Regen muss eventuell erneut auf Ursprungshöhe nachgefüllt werden. Ein Tipp: Exzessiv wachsende Kräuter wie Pfefferminze sollten besser komplett im Topf einpflanzt werden. Und Einjährige sind nach dem Verpflanzen kaum noch zum Gedeihen zu überreden; Sie sollten sie einfach an Ort und Stelle aussäen.
Gewusst? Sehr viele Kräuter gibt es in mehr als nur einer Sorte und mit unterschiedlichstem Wuchs, in diversen Blütenfarben und verschiedenen, auch extravaganten Aromen: Für ein ganz individuelles Duft- und Gaumenerlebnis.